Bundeskartellamt nimmt Gaspreise ins Visier
Seit vielen Monaten werden die Verbraucher in unserem Land von einem Preisschock zum nächsten gejagt. Doch nicht nur die Spritpreise stiegen über Monate hinweg drastisch an. Ebenso hart ging es im Bereich der Preise für Gas und Strom her.
Nun will das Bundeskartellamt nicht mehr länger zusehen und meint dazu: „Es besteht bei den Gasunternehmen der dringende Verdacht, dass es sich um missbräuchliche Ausnutzung der Marktstellung handelt“. Dies sagte zumindest Bernhard Heitzer, der Präsident des Bundeskartellamtes in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung.
Längst war dazu aufgefordert worden, etwas gegen die immer dramatischer steigenden Gaspreise zu unternehmen. Im Frühjahr dieses Jahres hatte das Bundeskartellamt das Visier auf 35 Gasversorger gerichtet, diese werden nun überprüft. Bis Ende 2008 soll es von Seiten des Amtes, das bundesweit für den „Schutz des Wettbewerbs“ zuständig ist, erste Entscheidungen geben.
Ob es danach zu Preissenkungen kommen wird, ist fragwürdig. Eher jedoch wird es möglicherweise zu einer Dämpfung und Eindämmung der Preissteigerungen in dem Bereich der Gasversorgung geben. Das Bundeskartellamt wurde tätig, als es bei einer Untersuchung der Gaspreise Unterschiede zwischen 25 und 45 Prozent entdeckte, die das Amt stutzig werden ließen.
Auch die Stromversorger sind ins Fadenkreuz des Bundeskartellamts gelangt. Hier ist es aber um einiges schwerer, einen Missbrauch in der Preisgestaltung nach zu weisen durch mehr Anbieter an Endkunden und die Großmarkt in diesem Bereich. „Ein missbräuchliches Verhalten ist im Stromsektor wesentlich schwerer nachzuweisen als im Gassektor“, sagte Bernhard Heitzer dazu. Dennoch wird es hier bis zum Ende des Jahres immerhin eine Entscheidung darüber geben, wie man als Bundesbehörde im Kartellbereich weiter vorgehen werde.