Zahn-Discounter McZahn meldet Insolvenz an
McZahn ist bald Vergangenheit. Der Dental-Discounter wollte die Welt des Zahnersatzes in unserem Land völlig umkrempeln. Eine gute Idee, die nun ein Ende gefunden hat.
Und das wohl nicht, weil es keinen Bedarf gebe an billigem Zahnersatz für Menschen mit nicht so dickem Geldbeutel. Sondern, weil sich ein Verdacht des Urkundenfälschung und des Betrugs eingeschlichen hat. So soll die Staatsanwaltschaft Wuppertal genau wegen diesen beiden strafrechtlich relevanten Punkten gegen McZahn ermitteln.
Nun wurde bekannt, dass das Unternehmen, das eine Nische für sich gefunden hatte, mit der es zu einem großen Unternehmen hätte werden können, Insolvenz angemeldet hat. Öffentlich gemacht wurde dies nicht von McZahn.
Dies war nicht das erste Mal, dass der Dental-Discounter in Erklärungsnot gekommen war. Bereits vor kurzem war McZahn in den Negativ-Schlagzeilen, weil ein ehemaliger Mitarbeiter dem Unternehmen Urkundenfälschung vorwarf. Dies wurde seitens eines Sprechers abgewiegelt, aber so richtig glaubwürdig konnte man nicht erklären, dass an den Vorwürfen des früheren Zahntechnikers von McZahn nichts dran ist.
Die Insolvenz des Unternehmens wurde erst heute durch einen Eintrag beim Handelsregister Krefeld bekannt. Das war ein Aus, welches sang- und klanglos war, aber das sicher nicht ohne Folgen bleiben wird. Die Tageszeitung „Rheinische Post“ berichtet inzwischen von neuen Vorwürfen gegen McZahn. Es wird gemutmaßt, dass das Unternehmen VOR der Abgabe des Insolvenzantrages versucht hat, Geld auf Anteilseigner zu überschreiben und auch den Markennamen, auf den McZahn die Rechte hält.
Nach den Vorwürfen des Betrugs und der Urkundenfälschung von Zertifikaten für Zahnersatz aus China, die Unbedenklichkeit bescheinigen sollten und damit einen höheren Satz von den Krankenkassen bekamen – was einen Schaden in Höhe von 860.000 Euro bei den Kassen verursacht haben soll -, sind dies neue erhebliche Vorwürfe gegen den Discounter für Zahnersatz.
McZahn wurde im April 2006 gegründet. Bis zum Ende des Gründungsjahres war es vorgesehen, 30 Praxen unter dem eingetragenen Namen McZahn zu eröffnen. Auf lange Sicht gesehen sollte es in ganz Deutschland 400 Praxen geben, die unter dem Franchise-Konzept des Unternehmens arbeiten sollten.
Daraus wurde jedoch nichts. Bis jetzt gibt es gerade mal sieben Praxen, die sich dem Franchise-Unternehmen von Werner Brandenbusch und dem Zahnarzt Oliver Desch angeschlossen haben. Nun ist es ganz vorbei. Die Insolvenz ist angemeldet, die Vorwürfe gegen den Zahn-Discounter werden weiter geprüft werden. Die Geschichte, die so gut anfing, wird also alles andere als ein rühmliches Ende finden…