US-Rettungspaket im zweiten Anlauf beschlossen
Soeben hat das US-Repräsentantenhaus das 700 Milliarden US-Dollar umfassende Rettungspaket für angeschlagene US-Banken genehmigt.
Nachdem der Gesetzesentwurf bei der ersten Kongressabstimmung gescheitert war, haben sich die Kongressmitglieder diesmal zu einem „Ja“ durchringen können, und geben dem US-Finanzminister damit eine Macht in die Hand, wie sie kaum eine andere Person jemals hatte. Allerdings wurde das Gesetz gegenüber dem ersten Entwurf um eine parlamentarische Aufsicht sowie Maßnahmen für einen verbesserten Einlagenschutz privater Anleger erweitert. Mit ihrem „Ja“ zum Rettungspaket geben Senat und Parlament der Wirtschaft ein klares Signal, dass diese auf Unterstützung durch ihre Regierung hoffen können.
Die Funktionsweise des Rettungspaketes ist im Grunde genommen denkbar einfach: der Staat kauft den Banken faule – also nicht vereinbarungsgemäß bediente oder zu riskante – Kredite ab, wodurch zum einen deren Bilanzen verbessert werden und zum anderen dafür gesorgt wird, dass der Markt für verbriefte Kreditforderungen wieder in Gang gerät. Fast alle notleidenden Banken sitzen auf derartigen Forderungen, die zwar an sich immer noch einen gewissen Wert haben, für die aufgrund des zusammengebrochenen Handels aber keine Marktpreise mehr gefunden werden können.
Mit ihren bereinigten Bilanzen und der durch den Verkauf der Forderungen erhaltenen Liquidität können die Banken dann auch wieder Kredite vergeben, was die gesamte Wirtschaft ankurbelt, denn ganz besonders Unternehmen brauchen für die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit immer wieder Kredite. Und genau die Vergabe dieser Kredite für Selbstständige und Unternehmen war innerhalb der letzten Monate in den USA schon deutlich rückläufig bzw. geschah nur noch mit erhöhten Risikoprämien in Form höherer Zinsen.