Inflation, Deflation und Rezession
Die Finanzwelt wirft mit Begriffen um sich, die manchmal keiner so richtig versteht. Das Wort Inflation kennt man noch aus Kriegs- und Nachkriegszeiten, als das Geld entwertet wurde.
Bei der Inflation wird viel Geld immer weniger wert, weswegen zum Beispiel die Europäische Zentralbank und andere Notenbanken immer ein Auge darauf haben. Wenn die Inflation zu stark, das heißt, das Geld beständig weniger wert wird, wird der Leitzinssatz angehoben. Dieser ist dafür zuständig, die Kosten für die Kredite der Bundesbank und anderer Staatsbanken von der Europäischen Zentralbank aus zu regeln.
Gehen die Leitzinsen hoch, werden die Kredite teurer, wodurch sich die Nachfrage nach Geld verringert. Dies bewirkt dann ein Sinken der Inflation und beugt Zweitmarkteffekten zum Beispiel durch die Lohn-Preis-Spirale vor. Bei einer Lohn-Preis-Spirale werden die Löhne erhöht, im gleichen Atemzug werden aber auch die Preise für Lebensmittel und andere Waren und Dienstleistungen teurer, weil eben der Faktor Arbeit teurer wird. Die Lohnerhöhungen verpuffen also, meist steigen die Preise dann schneller, als die Löhne steigen, was zu einer Entwertung des Geldes führt. Für viel Geld wenige Waren zu bekommen, auch das ist ein Merkmal einer Inflation.
Das Gegenteil einer Inflation ist eine Deflation. Leider wird diese immer wieder auch mit Rezession gleichgesetzt, was jedoch nicht der Fall ist. Die Deflation ist eine Aufwertung des Geldes, sprich, für weniger Geld kann ich mehr Waren kaufen, da die Preise zurückgehen. Dies ist zwar zum Teil sehr schön für den einzelnen Konsumenten, aber zum Beispiel nicht für jene, die ein Eigenheim besitzen und dafür noch Kredite abbezahlen müssen. Die Kreditkosten und die Zinsen bleiben gleich hoch, der Wert der Immobilie sinkt jedoch in den Zeiten einer Deflation.
Weder eine hohe Inflation noch eine Deflation sind in einer funktionierenden Finanzwirtschaft erstrebenswert. Preisstabilität ist das Maß aller Dinge und die oberste Prämisse der Europäischen Zentralbank.
Nachdem in den letzten Monaten die Preise für Lebensmittel, Sprit und Energie sprunghaft anstiegen und es in Richtung einer Inflation ging, flaut sich dies nun langsam ab. Zwar sind die Preise immer noch hoch, aber es ist eine Tendenz zur Senkung der Preise da, wenn man sich den sinkenden Preis für Rohöl betrachtet.
Und auch die Kredite werden günstiger, wobei die Zinsen für die Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld im Gegenzug steigen. Dies ist eigentlich nicht der normale Gang. Sonst sinken die Kreditzinsen und im gleichen Zeitraum auch die Zinsen für angelegtes Geld, da man von Seiten der Zentralbank aus erreichen möchte, dass mehr Geld investiert wird, senkt deshalb den Leitzinssatz und macht Kredite dadurch günstiger. Durch die günstigeren Kredite sinken im Normalfall auch die Zinsen für Geldanlagen.
Dies ist derzeit jedoch nicht der Fall. Die üblichen Marktmechanismen scheinen außer Kraft gesetzt in diesen Zeiten der Krise. Schön zu sehen an den immer noch extrem niedrigen Einstiegszinssätzen vieler Banken, die wir Ihnen auf https://online-kredite.com/kreditvergleich.html dargestellt haben. Schlimm ist dies jedoch nicht, ganz im Gegenteil. So bleibt Raum für Neues und auch für das Ankurbeln der Wirtschaft.
Und was ist nun eigentlich eine Rezession? Die ganze Welt spricht davon, und dennoch sind manchmal nur nebulöse Aussagen im Umlauf. Fakt ist, eine Rezession wird indiziert durch mehrere Faktoren:
- Die Konjunktur schwächt immer mehr ab
- Die Lage der Wirtschaft wird als pessimistisch beurteilt
- Im gleichen Zug sinkt auch die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen
- Die Lager sind durch die mangelnde Nachfrage überfüllt
- Es beginnt der Abbau von Überstunden, gleichzeitig wird meist auch Kurzarbeit angesetzt
- Investitionen werden nicht mehr getätigt
- Stilllegung von Produktionsstätten, teilweise oder ganz
- Die Löhne, die Preise wie auch die Zinsen sinken
- Die Börsenkurse sind im Fallen begriffen
Wenn man sich die Punkte genau betrachtet, sieht man, dass einige Faktoren der Rezessionsanzeichen bereits eintreffen. Andere hingegen, zum Beispiel das Sinken der Löhne und der Abfall der Preise sind nicht vorhanden.
Wichtig ist, und das ist wohl ein prägnanter Punkt: Bei der pessimistischen Beurteilung der Wirtschaftslage sollte vorsichtig mit Worten umgegangen werden. Schnell ist ein Abschwung, eine Rezession, herbeigeredet, und folgt dann auch den Orakelsprüchen. Dies nennt man eine „self-fulfilling prophecy“, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Und dies ist genau das, was gerade kein einziger Mensch auf der Welt und schon gar nicht in unserem Lande gebrauchen kann.
Deshalb sollte man nicht auf alles destruktive Gerede hören, das Tag für Tag in so manchen Zeitungen und Zeitschriften steht. Wichtig ist, genau hinzusehen und genau hinzuhören und sich selbst zu sensibilisieren, damit man die Zeichen der Zeit auch wirklich versteht und sie nicht falsch deutet.