Franjo Pooths bitterer Tag der Wahrheit

Dienstag den 28.10.2008 - Abgelegt unter: Wirtschaft - Keine Kommentare »

Es waren einst die goldenen Tage der Verona Feldbusch gewesen, als sie durch die Medienwelt tanzte und ihr alles Glück zu Füßen zu fallen schien.

Dann trat Franjo Pooth in ihr Leben, sie heirateten, und eines Tages legte sich ein Schatten auf das Leben der beiden. Aus dem Strahlemann wurde ein Pleitier, der unter dem Verdacht steht, die Insolvenz seines ehemaligen Unternehmens Maxfield verschleppt zu haben.

Ein aufgeblähter Betrieb, der Kredite in Millionenhöhe bekam. Und auch ein Dispositionskredit der Commerzbank in Höhe von knapp 1,8 Millionen Euro war darunter. Heute stritt man darüber vor Gericht, und die Bank bekam ihr Recht. Pooth muss nun die geliehenen Millionen aus eigener Tasche zurückzahlen, nebst den Zinsen. Der fast Vierzigjährige, eigentlich nun in den besten Jahren angekommen, steht nun vor dem Scherbenhaufen einer Existenz, die so einige als windig empfanden und empfinden.

Die heutige Entscheidung des Düsseldorfer Landgerichtes legte klar fest: Franjo Pooth, Du hast persönlich für Dein Unternehmen gebürgt, nun musst Du auch Dein Bürge ernst nehmen und dafür bezahlen.

Der Klage der Commerzbank wurde in vollem Maße stattgegeben. Noch kann Pooth in Berufung gehen, ob er dies tun wird, weiß nur der Wind. Da nicht zu vermuten ist, dass ein übergeordnetes Gericht anders entscheidet als das Landgericht in Düsseldorf, wäre es vielleicht sehr sinnvoll, das Urteil so zu akzeptieren und es rechtskräftig werden zu lassen. Denn stillhalten kann ihm vielleicht dabei helfen, wenn wirklich das drohende Strafverfahren gegen ihn eingeläutet wird.

Derzeit dauern die Ermittlungen noch an, in der die Staatsanwaltschaft Beweise sucht für die Insolvenzverschleppung der Firma Maxfield durch Franjo Pooth. Die Insolvenz ist eine deftige Sache, Pooth steht mit gut 27 Millionen Euro in der Kreide bei insgesamt 461 Gläubigern. Den größten Teilbetrag davon – in der Höhe von neun Millionen Euro – hatte ihm die Sparkasse Düsseldorf geliehen, bei der nach der Insolvenz auch einige Köpfe wegen der Buhlschaft mit Pooth gerollt sind.

Der Kredit bei der Commerzbank wurde mit persönlicher Haftung abgeschlossen, die den Ehemann von Verona Pooth nun mit 1,775 Millionen Euro zuzüglich Zinsen richtig nach unten reißt.

Da wird das möglicherweise beiseite geschaffte Scherflein mit Geld bald wieder weg sein, nachdem er nun auch von Gerichts wegen aus bluten muss. Der scheinbare Saubermann ist nun auf dem bitteren Boden der Tatsachen angekommen. Und sagte zu „Bild“: Sie hat mir in jeglicher Form ihre Hilfe angeboten. Auch finanziell. Aber ich habe das Geschäft allein begonnen und die Erfolge gefeiert. Nun will und werde ich auch die geschäftliche Niederlage alleine ertragen.“ Ein ehrenwertes Unterfangen, nur, dass es nicht mehr viel nützt, weil das Image des Saubermanns längst nicht mehr besteht und die weiße Weste längst viele Flecken trägt.

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