Deutsche Bank darf Anteile der Postbank übernehmen
Es war fast eine Neverending Story, also eine Geschichte ohne Ende. Mit heutigem Tage jedoch hat das Bundeskartellamt den Einstieg abgenickt, den die Deutsche Bank bei der Postbank machen möchte.
Zusätzliches Schmankerl für den deutschen Bankenprimus: Die Deutsche Bank bekommt keinerlei Auflagen angeordnet, das heißt, sie hat freie Hand bei der Übernahme.
Der Verkauf der Postbank AG ist eine lange Geschichte. Schon unter dem alten Chef der Post, Klaus Zumwinkel (dem Prominentesten aller deutschen Steuersünder und demnächst vor Gericht), gab es immer wieder Gerüchte um den Verkauf der Banktochter. Immer wieder wurden diese jedoch auch wieder ins Reich der Legenden zurückgewiesen.
Dann aber kam Frank Appel als neuer Chef, nachdem Zumwinkel über seine Geldgier regelrecht gefallen war, und bereitete den Verkauf der Postbank nach und nach vor. Nun kann die Übergabe der 29,75 Prozent der Anteile der Postbank AG an die Deutsche Bank vollzogen werden, nachdem es bereits im September dazu die Einigung gegeben hatte.
Für 2,8 Milliarden Euro werden die fast 30 Prozent der Bankentochter der Post dann an die immer noch größte und damit noch stärker wachsende Deutsche Bank gehen. Für die restlichen Anteile der Post an der Postbank gibt es eine Option, die sich der Branchenprimus auch gleich gesichert hat.
So kann davon ausgegangen werden, dass die Deutsche Bank eines Tages zum Mehrheitseigner der Postbank werden wird. Damit hat sich die Nummer Eins unter den deutschen Banken die Nummer Eins im Privatkundengeschäft geangelt und kann hier gut Geschäftskunden auf der einen Seite bündeln und die Privatkunden auf der anderen Seite.
Ein gutes Geschäft also, auch wenn die Postbank in den letzten Monaten so einiges an Abschreibungen im Zuge der Finanzkrise vermelden musste. Es wird dann spannend sein, wie sich die Kreditzinsen und die Zinsen für die Tagesgeldangebote beider Banken verändern werden.