Zahl der Beschäftigten Minijobber in Deutschland stabilisiert sich
Viele Millionen Deutsche arbeiten bundesweit als sogenannte „Minijobber“, erhalten für ihre Leistungen also monatlich maximal 400 Euro und gehen somit einer geringfügigen Beschäftigung auf 400 Euro-Basis nach.
Diese „kleinen Jobs“ müssen nicht versteuert werden, folglich steht die Vergütung dem Arbeitnehmer zur vollen Verfügung. Eine solche Beschäftigung eignet sich daher besonders gut als Nebenjob und erfreut sich hierzulande immer stärker werdender Beliebtheit.
Die Zahl der als Minijobber beschäftigten Arbeitnehmer in Deutschland ist im Gegensatz zum Vorquartal um etwa 0,5 Prozent leicht gestiegen. Nach Angaben der Minijob-Zentrale der deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See waren am 30. September 2008 (Stichtag) etwa 6,8 Millionen Menschen als Minijobber beschäftigt.
In privaten Haushalten waren im Gegensatz zum zweiten Quartal 2008 3,9 Prozent weniger geringfügig Beschäftigte gemeldet. Im Kontrast hierzu steht die Zahl der Beschäftigten im gewerblichen Handel. Diese hat sich um 0,6 Prozent erhöht. Noch im vergangenen Jahr waren in Deutschland 205.000 weniger Minijobber angemeldet. Dies stellt eine prozentuale Erhöhung von 3,1 Prozent zum bisherigen gesamten Jahr 2008 dar.
Aktuell bestehen hierzulande 7,8 Millionen Beschäftigungsverhältnisse. Allerdings ist die Anzahl der Minijobber deutlich geringer, was bedeutet, dass auf einen geringfügig Beschäftigten statistisch gesehen mehr als ein Berufsverhältnis kommt. Genau so ist die Situation auch in der Realität zu beobachten: Viele Beschäftigte haben gleich zwei solcher Minijobs, um ihre Finanzen aufzubessern bzw. über die Runden zu kommen.
Laut der Minijob-Zentrale gibt es im dritten Quartal knapp 6,8 Millionen Minijobs, die durch Arbeitnehmer auf 400 Euro-Basis ausgeführt werden. Im Vergleich zu 2005 hat sich diese Zahl nicht großartig verändert und entspricht in etwa dem Ausgangswert. Allerdings konnte man vom Jahr 2006 auf 2007 einen starken Rückgang in Höhe von 5 Prozent beobachten. Mittlerweile konnte sich dieser Wert nach einer Berg- und Talfahrt wieder einigermaßen stabilisieren.
Die Zahl der Minijobber in privaten Haushalten sank allerdings weiter. Am Stichtag wurden hier insgesamt rund 152.000 Beschäftigte gezählt. Auch hier lässt sich bei einem Jahresvergleich dagegen ein großes Plus verzeichnen: 2007 gab es noch 14.000 weniger Minijobber in Privathaushalten. Dies entspricht im Gegensatz zu 2008 einem hohen Plus von 9,7 Prozent.
Verhältnismäßig gibt es im Bundesland Bremen die meisten Minijobber. Hier sind es 10 Prozent aller Einwohner, die in einem Minijob tätig sind. In Sachen-Anhalt sind es dagegen nur 44 Minijobber auf 1.000 Einwohner. Sehr oft sind es Hausfrauen, die sich für ein solches Beschäftigungsverhältnis entscheiden. Neben den Tätigkeiten im eigenen Haushalt finden viele der Hausfrauen Zeit für eine Teilzeitbeschäftigung.
Folglich überwiegt der Anteil der weiblichen Minijobber mit gut 63 Prozent. Der Männeranteil erhöht sich allerdings bereits sein einigen Quartalen kontinuierlich. Nur die Minijobs in privaten Haushalten sind absolute Frauensache: Hier sind nur 7 Prozent aller Beschäftigten männlichen Geschlechts.
Mehr als 50 Prozent der Minijobber sind im Alter zwischen 30 und 55 Jahren. In beinahe allen Altersgruppen steigt die Anzahl der „kleinen Jobber“ mehr und mehr, nur die jüngeren Altersgruppen (20 – 25 Jahre und 30 – 35 Jahre) sind etwas rückläufig.
Die meisten der geringfügig Beschäftigten sind im Bereich der Gastronomie, Gebäudebetreuung oder im Garten- und Landschaftsbau tätig. Im dritten Quartal haben sich 280.000 der Minijobber verstärkt um ihre Altersvorsorge gekümmert. Sie zahlten den 15-prozentigen Pauschalbeitrag des Arbeitgebers und somit, wenn auch nur geringfügig, in die Rentenkasse ein und erwarben dadurch Rentenansprüche.