Wer in der Krise beginnt, Brücken zu bauen, der hat eine Zukunft…
…so in etwa könnte man die Worte zusammenfassen, die unsere Bundeskanzlerin am 22. November per Video-Podcast an uns gerichtet hatte. Und so fand Angela Merkel in gewohnter Bewahrung der Ruhe wichtige, gute und auch zukunftsweisende Worte: „Wir wissen natürlich, dass es angesichts der internationalen Finanzmarktkrise jetzt darum geht, die Arbeitsplätze in Deutschland zu erhalten. Das wird nicht einfach sein, denn diese internationale Finanzkrise wirkt auch auf die Wirtschaft und damit auf viele Arbeitsplätze in Deutschland. Der Politik geht es deshalb darum, Brücken zu bauen – hin zu der Zeit, wenn Wachstum wieder weltweit möglich wird.“
Und genau dies ist jetzt so wichtig, die Ruhe zu bewahren, jetzt nicht überstürzt zu handeln und nicht in die Zukunft zu sehen. Doch Angela Merkel geht in ihrer Ansprache noch tiefer und setzt klare Ziele: „Außerdem werden wir alles daran setzen, dass unsere mittelständischen Unternehmen vernünftige Kredite bekommen. Deshalb wird die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein Sonderkreditprogramm für kleinere und mittlere Unternehmen auflegen, damit wir genau keine Kreditklemme bekommen (die sich im Bereich der Kredite für Selbstständige zu entwickeln droht, Anm. d. Red.). Und wir setzen natürlich alles daran, dass durch unser Bankenpaket endlich die Banken auch wieder Kredite so ausreichen, wie es unsere Wirtschaft braucht.“
Wer sich die Finanzwirtschaft in Deutschland im Moment genau ansieht, der weiß, dass es gerade Unternehmen und Selbständige gerade sehr schwer haben, gute bzw. überhaupt Kredite zu erhalten. Durch das Einwirken des Staates auf die Banken mittels der Richtlinien des Rettungsprogrammes ist hier eine Tür geöffnet, damit diese Aussage von Frau Merkel auch umgesetzt werden kann und wird.
Er ist bestechend, der Realismus der Angela Merkel. Sie sieht hinter die Dinge, und sieht vor allem weiter als nur bis heute Abend, wozu viele andere Politiker in unserem Lande niemals fähig waren und deswegen so manchen Karren mehr als in den Dreck fuhren, den andere dann in der Folgezeit wieder rausholen mussten.
Es geht um mittelfristige und langfristige Sicht und genau dies bestätigte unsere Bundeskanzlerin in ihrem Video-Podcast: “Es gibt also viele Möglichkeiten etwas gegen die Krise zu tun. Vor allen Dingen wollen wir dies so machen, dass Arbeitsplätze gesichert werden. Die Bundesregierung wird ihren Beitrag dazu leisten. Wir haben allerdings auch das Kurzarbeitergeld verlängert und wollen damit Betrieben die Aufforderung geben, Fachkräfte nicht zu entlassen, sondern durch die schwierige Zeit zu halten und womöglich auch zu qualifizieren. Denn wir wissen: Nach der Krise wird es wieder Wachstum geben und dann werden Fachkräfte wieder dringend gesucht werden. Und wir wollen dafür Sorge tragen, dass wir dann nicht wieder über Fachkräftemangel sprechen, sondern sagen können: Wir haben den Menschen geholfen und das Richtige getan, um Deutschlands Stärken zu stärken.“
Es wird also etwas getan, wie es scheint. Die politische Elite unseres Landes scheint aufgewacht zu sein, und sich mehr nur noch in irgendwelchen Aufsichtsräten großer Unternehmen herum zu treiben, sondern tatsächlich langsam aber sicher auch fähig zu sein, die Realität wahr zu nehmen. Die Krise verändert die Welt negativ, aber die Sicht der Politiker zu dem, was wirklich ist. Auf lange Sicht gesehen wird dies sich positiv auswirken auf unsere Welt und zukünftige Krisen werden viel früher erkannt und auch gebannt werden können aufgrund des Begreifens im Jetzt und Hier.