2009 im Rückblick – Die Finanzkrise führt zu neuen Wegen, wenn wir die Chancen erkennen
Das Jahr 2008 geht langsam dem Ende zu. Ein schweres Jahr, welches immer schwieriger wurde im Laufe der Zeit. Der Kampf gegen die Krise, welche die Welt immer mehr zu einem wirtschaftlichen Krisenherd machte, kostete viele Kraftanstrengungen – seitens der Regierungen und auch seitens der einzelnen Bürger.
Mitte dieses Monats, mitten in den immer schlimmer werdenden Auswirkungen der Krise, sprach der Vorsitzende der SPD, Franz Müntefering, plötzlich von einer „Zeitenwende“ und sagte damit das, was viele denken. Die Finanzkrise und ihre Auswirkungen könnte diese Welt verändern, durch ein neues Bewusstsein, dass in der ganzen Welt geschaffen wird. „Wir müssen lernen und begreifen auf der Welt, dass die Finanzindustrie – das Geld – Regeln braucht, nach denen das funktioniert, und zwar solche Regeln, die den Ansprüchen des Sozialen und Demokratischen auch genügen.“ sagte Müntefering dazu.
Noch aber geht es um das Aufräumen
Im Moment jedoch ist die Finanzwelt und mit ihr die Politik damit beschäftigt, die Scherben aufzuräumen und wegzukehren, damit ein Neuanfang überhaupt möglich wird. Weit über 20 Banken sind in den USA Pleite gegangen binnen dieses Jahres, darunter die Investmentbank Lehman Brothers, deren Pleite Anleger massenweise in den Ruin riss. Die großen Banken Islands lockten mit verlockenden Zinsen und brachten Sparer in aller Welt um ihr Geld, welche ihr Geld dort auf einem vermeintlich sicheren Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto angelegt hatten. Viele Scherben liegen in den USA und in Europa verstreut, aber auch in Asien, das sich auch nicht dem Sog der Krise entziehen konnte, sei es nun Japan oder China, beide Länder leiden unter den Folgen der Finanzwirtschaftskrise.
Rettungspakete wurden geschnürt
Um das Aufräumen zu beschleunigen und die Wirtschaftswelt vor noch Schlimmerem zu bewahren, wurden in der ganzen Welt von den einzelnen Regierungen und auch von der Europäischen Union als Ganzes Rettungspakete geschnürt. Diese sollten und sollen auf der einen Seite der Finanzwirtschaft helfen, um sie nicht ganz bankrott gehen zu lassen. Auf der anderen Seite sollen diese Hilfspakete der Konjunktur in den einzelnen Ländern und der EU als Gesamtheit einen neuen Schub geben, um damit die Rezession nicht zu sehr in die Tiefe und auch in die Länge gehen zu lassen.
Was wird die Zukunft bringen?
Nur Konjunkturpakete werden mittelfristig gesehen keine Lösung bringen. Auf der einen Seite müssen die angeschlagenen Banken auf die Beine kommen und dann ihren Sold an die Regierung bezahlen, die ihnen unterstützend zur Seite steht in diesen Tagen. Auf der anderen Seite muss die Wirtschaft wieder angeschoben werden, durch verstärkten Konsum, durch Investitionen, durch Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur unseres Landes und natürlich auch wieder die Gewährung von Darlehen seitens der Banken, was derzeit ja besonders im Bereich der Kredite für Selbstständige dringend erforderlich wäre. An dem vorletzten Punkt arbeitet die Bundesregierung gerade und im Laufe des Januars wird es hier wohl ein klares Konjunkturpaket geben, das helfen soll und hoffentlich auch wird.
Neben dem zweiten Paket zur Konjunkturrettung kam die Bundesregierung auf die Idee, mit staatlichen Mitteln eine Senkung der Krankenkassenbeiträge zu bewirken. Dies würde, anders als Steuersenkungen, so gut wie jeden deutschen Haushalt erreichen, zumindest jene, die aus eigenen Mitteln in die Sozialversicherung einzahlen. Geplant war ab 1. Januar 2009 eigentlich ein Beitrag zur Krankenversicherung in Höhe von 15,5 Prozent, dies könnte jetzt mit Staatsmitteln zwar auf diesem Beitrag gelassen werden, der Staat wurde jedoch dazuzahlen, so dass für Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur noch insgesamt 14,5 Prozent zahlen müssten. Dies würde durch die Ersparnis auf der einen Seite ein wenig mehr Geld in die Taschen der Bürger bringen, was mit der Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung schon ein paar Euro ausmachen kann. Zwar keine Reichtümer, aber ein mehr an Geld ist immer gut. Auf der anderen Seite hätten die Arbeitgeber mehr Geld übrig und könnten dieses wiederum in ihre Unternehmen investieren, was auch wiederum die Konjunktur beleben könnte.
„Zeitenwende“, ein passendes Wort, in der plötzlich alle nachdenken über das, was passiert ist, ist nun geschieht und was alles an Szenarien geschehen könnte – je nachdem, wie man in Zukunft handelt. Eigentlich ein guter Ausblick in Richtung eines neuen Jahres, mit neuen Möglichkeiten, mit neuen Entscheidungen…