Die Zahl der Erwerbstätigen ist im Januar 2009 erstmals wieder gesunken
Im März des vergangenen Jahres lag die Erwerbstätigenzahl das letzte Mal unter der Marke von 40 Millionen. Heute teilte das Statistische Bundesamt mit, dass aufgrund vorläufiger Berechnungen festgestellt werden konnte, dass die Zahl der Erwerbstätigen im vergangenen Monat, im Januar 2009, erstmals wieder unter diese „magische“ Marke gerutscht ist. So hat sich die Erwerbstätigenzahl im Januar 2009 um 1,7 Prozent gegenüber dem Vormonat, Dezember 2008, reduziert. Das sind 704.000 Personen weniger, die im Januar erwerbstätig waren.
Da der Januar generell ein Monat ist, in dem die Zahl der Erwerbstätigen sinkt, ist dies nicht so tragisch, wie es auf den ersten Blick aussehen mag. Dennoch ist der Rückgang im Januar dieses Jahr stärker noch in den beiden Jahren zuvor, 2007 und 2008. In diesen beiden Jahren war die Erwerbstätigenzahl um jeweils knapp eine halbe Millionen zurückgegangen. Dies war jedoch noch zu Zeiten, in denen nein Aufschwung in unserer Wirtschaft im Gange war. In diesem Jahr sah dies anders aus. Die Rezession hat die Wirtschaft fest im Griff, was sich auch auf die Zahl der Erwerbstätigen niederschlägt. Zusätzlich geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass die Witterung, die diesen Winter stellenweise sehr kalt war, einen negativen Einfluss auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes hatte. Gebremst wurde ein weiterer Abstieg nur durch die veränderten Regelungen für Kurzarbeit. So waren im Januar aufgerechnet 39,83 Millionen Erwerbstätige zu verzeichnen. Ob ein weiterer Rückgang zu erwarten ist, hat das Statistische Bundesamt nicht mitgeteilt. Es bleibt also abzuwarten, ob sich den Rückgang im Februar 2009 weiter fortsetzt, oder ob die Wirtschaft zumindest ein wenig Atem schöpfen kann.
Am Donnerstagvormittag will die Bundesagentur für Arbeit derweil die Arbeitslosenzahlen für Februar dieses Jahres bekannt geben. Experten erwarten jedoch einen Anstieg der Erwerbslosenzahl auf gut 3,55 Millionen. Außerdem rechnet die Bundesagentur in den kommenden Monaten mit einem weiteren Rückgang der Beschäftigung in unserem Lande. Die Konjunkturschwäche hat uns also voll im Griff, wie es scheint. Dennoch gibt es einen Gegentrend bei den Konsumenten. Während zu erwarten wäre, dass die Konsumlaune der Deutschen sinkt, steigt sie im gegensätzlichen Trend an. So gab die GFK, die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung, heute den Verbraucherindex für März bekannt. Gegenüber Februar ist dieser von 2,3 auf 2,6 Punkte gestiegen. Es scheint also nicht nur negative Stimmung vor zu herrschen. Die Geiz ist Geil-Mentalität scheint nun doch, zumindest teilweise, wirklich der Vergangenheit anzugehören und die Menschen sich ihr Leben nicht kleinreden von Experten, die sich sowieso oft widersprechen – leider.