Gemeinsam sind wir stark?
Die Allianz und die Commerzbank rüsten sich zu einem gemeinsamen Kauf der Postbank. Zumindest berichtet das „manager-magazin“ entsprechendes heute auf seiner Onlineausgabe unter der Schlagzeile „Ein längst überfälliger Schritt“.
Das das in Zukunft für die Bankenlandschaft Deutschlands bedeutet, kann man nur erahnen. Das Gebot, welches Allianz und Commerzbank gemeinsam abgegeben haben, soll über eine Kaufsumme von gut zehn Milliarden Euro lauten. Beide wollen anscheinend gemeinsam eine neue nationale Bank ins Leben rufen. Wie sehr dies möglicherweise den Wettbewerb gerade im Privatkundenbereich verzerren wird, darüber mag ich derzeit gar nicht nachdenken.
Das Kaufangebot ist nämlich nur die eine Seite der Medaille. Wenn das alles so wahr ist, dann will die Allianz ihre marode Dresdner Bank mit der Commerzbank und mit der Postbank fusionieren lassen. Während die Commerzbank es auf „nur“ gut 820 Filialen bringt, hat die Dresdner Bank mit 1.074 Geschäftsstellen das größte Filialnetz in Deutschland und diese auch über das ganze Land verstreut. Die Postbank hingegen würde ihre gut 14,5 Millionen Privatkunden mit an Bord bringen, welche derzeit vom Girokonto über diverse Formen der Geldanlage bis hin zu Finanzierungen alles am „Postschalter“ abschließen können, was es in der Finanzwelt so gibt. Die Filialen würden dabei keine Rolle spielen, da diese ja in die Postfilialen an sich integriert sind.
Zusammen wäre das Dreigestirn aus Dresdner Bank, Postbank und Commerzbank stärker als die Deutsche Bank, die derzeit noch der Branchenführer im deutschen Bankgewerbe ist.
Die Allianz machte zum Bericht des „manager-magazin“ bislang keine Aussage. Postbank und Commerzbank waren gar überhaupt nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Gerüchteküche brodelt also heftig in Deutschlands Bankenlandschaft. Mittelpunkt all dieser Gerüchte und Vermutungen ist immer das Vierergespann Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank und Postbank, die immer wieder auf irgendeine Art und Weise erwähnt werden. Wie immer bleibt es interessant in der Finanzwelt. Auch wenn so manche Angelegenheit einem als Privatkunde nicht so ganz gefallen wird. Aber zur Not kann man immer noch die Bank wechseln, noch ist ja Konkurrenz vorhanden.