Die Europäische Zentralbank lässt den Leitzins bei 4,25 Prozent
Ganz Europa hat darauf gewartet und auch gehofft: auf einer Erhöhung des Leitzinssatzes der EZB. Nun wurden diese Erwartungen aufs Bitterste enttäuscht. Die EZB stiehlt sich damit aus der Verantwortung, tut nichts und sieht den Folgen der Finanzkrise tatenlos zu.
Bereits seit einiger Zeit wird eine Senkung des Leitzinssatzes gefordert, um der Krise entgegen zu arbeiten und die Wirtschaft in den einzelnen Staaten der Euro-Zone wieder anzukurbeln. Doch nichts geschieht und man mag sich an Kopf fassen und fragen: Ticken die eigentlich noch ganz richtig?
Der Leitzins bleibt bei 4,25 Prozent. Die Europäische Zentralbank stellt sich damit gegen die Forderungen von Politikern und Gewerkschaftern. Und auch gegen die Einschätzung von Finanzexperten, die dringend eine Senkung des Leitzinssatzes empfehlen. Dadurch wäre es möglich gewesen, als EZB günstigere Kredite an die Banken der zur Euro-Zone gehörenden Länder zu vergeben, die damit auch günstige Kredite an die Verbraucher und auch an die Unternehmen weitergeben könnten.
Denn nur durch Investitionen und eine Erhöhung des Konsums kann die schwächelnde Wirtschaft wieder angekurbelt werden. Doch diesem stellt sich die Europäische Zentralbank entgegen, in dem sie sich immer noch einer erforderlichen Senkung des Leitzinssatzes entgegenstellt und damit der Wirtschaft Europas fatalen Gegenwind ins Gesicht bläst.
Verständlich ist das Handeln von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet und seinen Kollegen nicht, ganz im Gegenteil. Die globale Finanzkrise erfordert schnelles Handeln, viel zu lange wurde gewartet. Selbst in den USA kommt man langsam auf den Trichter und die Hilfe mittels eines Rettungsprogrammes naht. Doch in Europa fängt das Mittelalter von vorne an.
Einer entscheidet, alle müssen sich in (finanzielle) Ketten legen lassen. Trichet, wann wirst Du die Wahrheit endlich erkennen?