Nun doch keine staatliche Beteiligung bei der Hypo Real Estate?
Es ist die Geschichte eines Absturzes. Die Hypo Real Estate konnte im Oktober des vergangenen Jahres nur noch wenige Millimeter vor dem totalen Zusammenbruch gerettet werden. Der Spezialist für Immobilienfinanzierungen mit Sitz in München bekam eine staatliche Hilfsspritze und schien überlebensfähig zu sein. Nun jedoch scheint der ganzen Laden wieder am Wanken zu sein – und es wurde eine staatliche Beteiligung geprüft, welche der HRE wieder auf die Sprünge helfen sollte.
Nach dem Einstieg bei der Commerzbank hätte dies der zweiten Hilfsgang des Staates als Miteigentümer werden können. Hätte. Denn laut Informationen der „Bild“ von heute Morgen soll es nun doch nicht dazu kommen. Das Nachrichtenmagazin „Handelsblatt“ soll angeblich zuerst davon berichtet haben, hatte jedoch vor Tagen noch eine ganz anders lautende Meldung auf der zeitungseigenen Webpräsenz. Und auch die Nachrichtenagentur Reuters berichtete wie viele andere von einem Einstieg des Staates bei der Hypo Real Estate.
Doch dabei schien es um mehr als nur die 25 Prozent zu gehen, wie es bei der Commerzbank der Fall war. Nein, gleich die Hälfte des Münchner Immobilienfinanzierers soll in staatliche Hand kommen – wenn man den Meldungen trauen kann. Denn genau das scheint eben nun nicht zu passieren. Interne Quellen werden da vom „Handelsblatt“ sowie von Reuters zitiert und das ganze Unternehmen Hypo Real Estate scheint immer undurchsichtiger zu werden.
Erst im Oktober des vergangenen Jahres hatte es einen Kapitalbedarf von 35 Milliarden Euro gegeben, der jedoch schnell auf 50 Milliarden Euro angewachsen war. Über Nacht war es dann zu einer Krisensitzung gekommen, an der unter anderem Bundeskanzlerin Merkel teilgenommen hatte. Kurz vor knapp konnte die Hypo Real Estate dann mit einer staatlichen Hilfe von 50 Milliarden Euro und zusätzlich Bundesgarantien in Höhe von 30 Milliarden Euro für die Ausgabe von Schuldtiteln.
Die Bundesregierung schweigt zu den neuen Meldungen. Peer Steinbrück, unser Bundesfinanzminister, sagte lediglich knapp dazu, das Ganze sei eine Sache von SoFFin, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds. Weitere Aussagen gab es bis jetzt nicht. Was denn nun Wahrheit ist, und was nur Vermutungen – niemand scheint es zu wissen. Auf jeden Fall braucht die HRE wohl weitere Hilfen. Wie diese gewährt werden, sei es durch neue Garantien oder durch einen Einstieg des Staates, das ist nun noch mehr als zuvor unklar. Ein Handeln ist auf jeden Fall von Nöten, wenn der Immobilienfinanzierer nicht doch noch zusammenbrechen soll eines Tages.