Der Alltag wird immer teurer
Alles wird teurer. Diesen Eindruck haben viele Deutsche – das Geld im Portmonee scheint von Jahr zu Jahr immer weniger zu werden. Und tatsächlich: das Statistische Bundesamt (Destatis) verzeichnete für den Mai 2008 ein Plus von 3,1 Prozent beim Verbraucherpreisindex im Vergleich zum Mai 2007. Verglichen mit dem Vormonat stieg der Index um 0,7 Prozent.
Was ist konkret teurer geworden?
Am stärksten zeigen sich die Erhöhungen im Bereich der Energie. Die gestiegenen Weltmarktpreise für Rohöl führten zu einer Verteuerung von leichtem Heizöl um 12,1 Prozent und von Kraftstoffen um 5,1 Prozent, darunter Diesel mit einem Plus von 7,4 Prozent und Super mit einem Plus von 4,5 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr. Insgesamt musste Deutschland im Bereich „Wohnungsmiete, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ eine Erhöhung von satten 3,8 Prozent gegenüber letztem Jahr hinnehmen. Gerade an den Preissteigerungen in diesen Segmenten zeigt sich, dass wir es derzeit in erster Linie mit einer Kostendruckinflation – also Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Kosten für Rohstoffe und Betriebsmittel – zu tun haben. Eine detaillierte Erklärung dieses Inflationstyps finden interessierte Leser in unserem Ratgeber zur Inflation.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke sind im Vergleich zum Mai 2007 um ganze 7,3 Prozent gestiegen, darunter die Nahrungsmittel mit einem Plus von 7,9 Prozent und alkoholfreie Getränke mit einem Plus von 5,1 Prozent. Deutlich teuerer wurden hierbei die Milchprodukte und Eier (+ 18,9 Prozent), Speisefette und -öle (+ 14,2 Prozent), Brot- und Getreideerzeugnisse (+ 8,8 Prozent), sowie Obst (+ 8,7 Prozent). Im Bereich der alkoholfreien Getränke sind besonders die Preise für Säfte gestiegen (+ 14,8 Prozent).
Nur in den Sektoren „Nachrichtenübermittlung“ (- 3,6 Prozent) und „Freizeit, Unterhaltung und Ähnliches“(- 0,6 Prozent) sanken die Preise. So kosten Telefon- und Telefaxgeräte ganze 16,3 Prozent weniger als im letzten Jahr. Eine verbraucherfreundliche Entwicklung ist auch bei den Informationsverarbeitungsgeräten (- 15,7 Prozent) feststellbar: so sind beispielsweise die Preise für Foto- und Filmausrüstungen um unglaubliche 11,7 Prozent gesunken.
Die Verbraucherpreise in der Eurozone
Der Anstieg der Verbraucherpreise in der EU ist enorm. Inzwischen hat er den höchsten Stand seit der Einführung des Euro erreicht. Die Jahresteuerungsrate lag im Mai bei bisher unerreichten 3,7 Prozent. Dabei schnitten die Niederlande mit 2,1 Prozent am besten ab, während Lettland eine Inflation von 17,7 Prozent aufwies.
Die Inflationsraten der meisten Länder der Eurozone finden Sie im Mittelstandsblog unter „Inflationsrate der Eurozone“. Die Gesamtinflationsrate lag dabei deutlich über der Preisstabilitätsnorm der Europäischen Zentralbank (EZB), die diese auf knapp unter 2 Prozent festgelegt hat.