Deutsche Bank wieder in der Gewinnzone

Freitag den 1.08.2008 - Abgelegt unter: News - Keine Kommentare »

Ein Milliardenloch von 2,3 Milliarden Euro verlangt eine neue Abschreibung. Dennoch: Die Deutsche Bank ist wieder in der Gewinnzone angelangt und schreibt keine roten Zahlen mehr. „Dank“ der Abschreibung bricht jedoch der EBIT, der Gewinn vor Steuern und Zinsen um gleich drei Viertel ein auf 642 Millionen Euro. Dennoch gab es nach der Auflösung von Steuerrückstellungen einen Gewinn von 645 Millionen Euro unter dem Strich.

Geschickt handelte die Deutsche Bank auf zwei Gebieten. Zum einen wurde die Bilanz durch den Verkauf von Beteiligungen geschönt. Auf der anderen Seite wurden Bonuszahlungen für Banker gestrichen.

Die Belastungen durch die Finanzkrise sind inzwischen auf über sieben Milliarden Euro angewachsen. Dadurch kam es zum ersten Verlust der Deutschen Bank seit fünf Jahren.

Gleich zu Beginn dieses Jahres war der Branchenriese dadurch in die roten Zahlen gerutscht und musste das erste Quartal in der Verlustzone abschließen. Nun ist aber auch dieses Tal überwunden und statt der roten Zahlen und dem Minus stehen nun wieder schwarze Zahlen und ein Plus unter der Rechnung.

Dennoch hört sich nicht gerade optimistisch an, was der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, in punkto nähere Zukunft sagt: „Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte bleiben wir vorsichtig.“ Das Investmentbanking, also die Geldanlage für institutionelle Kunden und Eigenzwecke, war die Stolperfalle für die Deutsche Bank, wie für die meisten anderen Banken auch, die aufgrund der Finanzkrise Abschreibungen vornehmen mussten und so einige es auch noch weiterhin müssen. Im Bereich des Privatkundengeschäfts hat man jedoch aufgeholt, was zeigt, dass die größte Bank in unserem Land etwas dazugelernt hat.

Interessant ist, dass reine Konsumentenkreditbanken wie etwa die SWK Bank, die Creditplus Bank oder die netbank sowie andere Banken aus unserem Kreditvergleich bislang nicht direkt von der Finanzkrise betroffen sind, einfach weil sie nicht in entsprechende verbriefte Kredite investiert waren bzw. es immer noch sind. Alle Kreditinstitute mit entsprechenden Engagements, wie etwa die Citibank oder die Postbank, haben entsprechende Abschreibungen und Wertberichtigungen vornehmen müssen.

Ob sich die Deutsche Bank auch die Postbank sichern wird, steht jedoch noch in den Sternen. Der Branchenriese will die Bank mit dem größten Privatkundengeschäft Deutschlands gerne in seine Fittiche nehmen, um damit noch stärker am Markt zu erscheinen. Doch die Konkurrenz aus dem Ausland könnte Ackermann und Co. einen Strich durch diese Rechnung machen. Von deutscher Seite aus gibt es jedoch keinen Konkurrenzbieter mehr, nachdem die Dresdner Bank und die Citibank sich nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen konnten. Der Kurs der Deutschen Bank-Aktie fiel heute im Nachzug zwar ein wenig. Trotzdem ist sie bis jetzt das meistgehandelte Wertpapier des heutigen Börsentages.

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