Wachstum der Geldmenge M3 in den USA rückläufig
Aus den USA schwappte gerade die Meldung über den großen Teich, dass die Geldmenge M3 „nahezu zusammengebrochen“ ist. Angesichts der reißerischen Aussage, habe ich mich einmal näher mit den aktuellen Daten befasst. Laut der Meldung fiel die Geldmenge M3 in den USA um Juli 2008 um 50 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Vormonat, was der größte Rückgang seit dem Jahr 1956 ist.
Zu diesem Ergebnis kommt die US-Analystenfirma Lombard Street Research, deren Devisenanalyst Gabriel Stein sich dazu wie folgt äußerte: „Die Daten zeigen, dass die Geldmenge nahezu zusammengebrochen ist“.
Nun hat uns die Vergangenheit gelehrt, dass man nur der Statistik trauen soll, die man selbst gefälscht hat. Also betrachten wir nicht den zahlenmäßigen Rückgang sondern das Wachstum der Geldmenge M3. Von Mau bis Juli 2008 fiel diese annualisiert von 19 auf 2,1 Prozent und lag damit deutlich unter der Inflationsrate.
Hier aber von einem Zusammenbruch zu reden, halte ich für völlig verfehlt. Schließlich ist das ausufernde Wachstum der Geldmenge M3 einer der Auslöser für die aktuelle Finanzkrise und hat auch seinen Teil zur aktuell hohen Inflation beigetragen. Wenn hier eine Konsolidierung in Form eines Schrumpfens der Geldmenge erfolgt, werden die Märkte endlich einmal nicht mehr mit billigem Geld geflutet, was sich mittelfristig positiv auf die Inflation auswirken kann.