Die teuersten Spiele aller Zeiten
Sie sind vorbei, die Olympischen Sommerspiele des Jahres 2008. In vier Jahren wird die Welt in London zu Gast sein und die Zeiger der Uhren werden sich bis dahin noch viele Male drehen.
Wie das China von heute dann morgen sein wird, kann niemand sagen. Doch haben die Sommerspiele diesmal einen Hauch von einer „Brave New World“, einer schönen neuen Welt gehabt, in der nicht alles so ist, wie es scheint und in der viele nur zu funktionieren haben.
Das Ende vom Lied sind Ausgaben in Höhe von 43 Milliarden Euro für die chinesische Regierung in Peking. Und mit 51 Goldmedaillen waren der Gastgeber zugleich auch die erfolgreichste Sportnation unter den teilnehmenden Ländern.
Bezahlt wurden und werden sowohl die Milliarden wie auch die Medaillen mit viel Schweiß und Tränen. Wie viel wirkliches China man während der Tage der Berichterstattung wirklich sehen konnte, mag und kann auch in Frage gestellt werden.
Wohl hat China eine wichtige Bedeutung in der globalen Welt von Wirtschaft, Geld und Finanzen. Dennoch sollte nicht vergessen werden, mit wem man sich einlässt. Dabei geht es nicht nur um die Verletzung von Menschenrechten, sondern auch um einen Staat, der immer noch auf totalitäre Weise regiert und demzufolge auch mit Menschen umgeht, die anders denken und handeln wollen.
Die Welt hat zugesehen bei so mancher Manipulation, die China via Fernsehbilder zu Milliarden von Menschen geschickt hat. Aber begriffen hat sie nicht, dass genau diese Manipulation zuhauf auch im Wirtschaftsleben stattfindet.
Inzwischen ziehen sich viele deutsche Unternehmen aus China zurück – wie unlängst das Unternehmen Steiff – und lassen wieder in Deutschland produzieren. Zu unsicher das Ganze in dem Land, das zwischen Kommunismus und Weltoffenheit regelrecht zerrissen wird. Nun haben die Olympischen Sommerspiele ein neues Licht gesucht in diesem Land, und doch nur wenig Neues gefunden.
Auch wenn der Präsident des IOC, Jacques Rogge, die Sommerspiele 2008 als „wirklich außergewöhnlich“ bezeichnete, und er der Ansicht ist: „Die Welt hat China besser kennen gelernt und China hat die Welt besser kennen gelernt“. Ist es nicht eher so, dass die Volksrepublik noch in einem Stadium ist, in dem jederzeit wieder alles in eine kommunistisch geartete Diktatur umkippen kann, wie sie es jetzt auch manchmal noch zeigt? Direkt zum Abschluss der Spiele wurden wieder einmal zwei wichtige internationale Webseiten zensiert und gekappt, damit kein Chinese dieses aufsuchen kann.
Nein, man hat nichts verstanden in dem fernen Land, in dem ein singendes Mädchen gar nicht wirklich singt vor Millionen von Fernsehzuschauern und in dem ein Feuerwerk nur ein Teil der Wahrheit ist. Die Olympischen Spiele 2008 sind zu Ende. Neues kann beginnen. Vielleicht auch eines Tages in China, nur eben heute und vielleicht auch morgen noch nicht.