Das 700 Milliarden Rettungsprogramm für die US-Banken kommt

Sonntag den 28.09.2008 - Abgelegt unter: Wirtschaft - Keine Kommentare »

Nach vielen Streitigkeiten ist es nun endlich beschlossene Sache, das Rettungsprogramm für die Wall Street in Höhe von 700 Milliarden US Dollar. 320 Milliarden US-Dollar davon werden sofort bereitgestellt, der Rest später. Es wurde darauf gewartet, dass die US-Regierung endlich Ergebnisse bringt und der US-Kongress endlich einen Weg der Einigung findet.

Nach zuletzt zwei großen Bankenzusammenbrüchen, Lehman Brothers und Washington Mutual, der größten Bankenpleite in der Geschichte der USA, musste nun etwas getan werden. Seit Freitag ist auch ein Zusammenbruch der viertgrößten Bank in den USA, der Wachovia, im Gespräch. Es kam wohl inzwischen auch schon zu Gesprächen mit Investoren, um das marode Kreditinstitut vor dem Aus zu retten.

Der Schatten der nächsten großen Bankenpleite stand also schon vor den Toren des US-Kongress, als dieser sich zu einer Einigung zusammenraufen konnte. Eine weitere Uneinigkeit hätte das ganze Land an den Rand einer Pleite geführt. Vielleicht wurde man sich dessen bewusst, dass es Zeit ist, etwas zu tun, endlich zu handeln. Fast zu spät scheint das milliardenschwere Rettungsprogramm nun zu kommen. Ob es wirklich noch hilft und weitere drohende Pleiten verhindern kann, wird sich erst im Laufe der Zeit zeigen.

Die Gier der Banker in den USA lastet nun auf den Steuerzahlern im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Diese müssen nun für die Sorglosigkeit und das hohe Risiko bluten, dass die Banken eingegangen sind. Die Frage ist nun, wie geht die Wall Street dann mit dem Hilfsprogramm um. Wird auch dieses Geld sinnlos verpulvert werden, ohne dass ein Umdenken stattfindet.

Der Kapitalismus in seiner reinsten Form scheint inzwischen in den USA gang und gäbe zu sein. Und damit ein Land finanziell auf den Boden zu ziehen. Es ist ein Jahr der Krisen in der ganzen Finanzwelt.

Aber die USA hat es am meisten getroffen und wenn nach der zweiten Amtszeit von Präsident George W. Bush Bilanz gezogen werden wird, werden da nur rote Zahlen stehen. Niemals zuvor in der Geschichte der USA war die Herrschaft eines Präsidenten so teuer geworden für das eigene Land. Das wird im Gedächtnis bleiben.

Inzwischen haben die beiden neuen Präsidentschaftsanwärter ihr erstes Rededuell hinter sich gebracht vor laufenden Kameras. Beide blieben, wie nicht anders zu erwarten war, blass beim Thema Wirtschaftspolitik. Ob einer von beiden überhaupt sein Land aus dieser Krise retten kann, scheint heute noch fraglicher als je zuvor. Die Rezession in den USA wird also wohl noch schlimmer werden als sie es nun schon ist.

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