Rettung für Sparer in Deutschland und in den USA

Sonntag den 12.10.2008 - Abgelegt unter: Politik - Keine Kommentare »

Die Welt der Finanzen hat sich verändert. Die Kreditkrise, die Zusammenbrüche und Fast-Pleiten vieler Banken in der ganzen Welt haben der Finanzwirtschaft nachhaltigen Schaden zugefügt. Millionen von Menschen verloren in den USA viel Geld durch die Immobilienkrise, welche wohl die Hauptursache der momentanen wirtschaftlichen Situation in fast allen Teilen der Welt ist.

Nun wollen die USA und auch Deutschland neue Wege gehen. Es gilt, an neuen Systemen zur Sicherung der Einlagen auf als sicher geltenden Sparformen wie Tagesgeld oder Festgeld zu arbeiten, damit es nicht zu neuen Einbrüchen an den Aktienmärkten und auch nicht zu neuen Verlusten bei den vielen Sparern kommt.

Beide Länder wollen die Einlagensicherung nachhaltig verändern. Unterschiede gibt es dabei dennoch. Während in den USA nur wenige Menschen ihr Geld auf die hohe Kante legen, sind die Deutschen die Sparernation schlechthin und haben auch eine dementsprechend hohe Sparquote.

Deshalb treffen die Bankenprobleme und der Fast-Bankrott des Staates Island ganz besonders deutsche Sparer. Um die 50.000 Sparer aus Deutschland haben ihr Geld auf der Insel im Nordatlantik angelegt und müssen nun darum bangen. Ob sie die maximal 20.887 Euro aus der isländischen Einlagensicherung sehen werden, ist derzeit noch fraglich, auch wenn niederländische und englische Sparer derzeit schon Gewissheit über entsprechende Entschädigungszahlungen haben.

Und genau deshalb wird nun an einer Änderung des Einlagensicherungssystems in unserem Land gearbeitet hat. Wichtig ist der Schutz der Sparer, da diese auch die deutsche Wirtschaft mit tragen. Die Einlagensicherung beträgt in Deutschland maximal 20.000 Euro und bis zu 90 Prozent des angelegten Geldes. Es gibt jedoch eine freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Banken, die besagt, dass die Einlagen bis zu 100 Prozent und bis zum vollen Betrag geschützt sind. Dies wird nun jedoch wohl bald nicht mehr nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Banken bleiben, sondern soll zum Regelwerk für alle Banken werden, die in Deutschland ihren Sitz haben, wenn es nach Bundeskanzlerin Merkel, Finanzminister Steinbrück und ihren Gedanken über die Änderung der Einlagensicherung geht.

Morgen tritt deshalb das Bundeskabinett für einen Dringlichkeitsbeschluss zusammen. Es gibt also Rettung für die zukünftig angelegten Gelder auf den Banken Deutschlands. Gleichzeitig hat heute ein neuer G7-Gipfel begonnen. Gemeinsam mit dem IWF, dem Internationalen Währungsfonds, soll an schnellen Lösungen zur Rettung der Banken gearbeitet werden. Und man will wirklich Nägel mit Köpfen machen. Keine große Bank wird mehr fallen, dies haben die Teilnehmer des G 7-Gipfels heute deshalb als Motto für die Zukunft heraus gegeben.

Es wird eifrig an der Rettung der Finanzwirtschaft Europas gearbeitet. Man wird dabei an einem Strang ziehen müssen, ob es den einzelnen Ländern passt oder nicht. Vor kurzem noch machte der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi den Vorschlag, einen bestimmten Prozentanteil des Bruttoinlandsprodukts der einzelnen EU-Staaten in einen Topf zu werfen und damit die Rettung der Banken zu finanzieren. Dieser Vorschlag wurde zwar angenommen, wird aber nicht umgesetzt werden, da es sehr große Unterschiede beim Bruttoinlandsprodukt der einzelnen Länder in der EU gibt. Nun bedarf es Vorschläge, die wirklich Hand und Fuß haben, und bei denen jeder einzelne EU-Staat die entsprechende Zeche zu zahlen hat für die finanziellen Schäden, die im eigenen Land auftreten. Dass andere bezahlen, kann nicht im Sinne der Erfinder der Finanzwirtschaft sein. Auf die Lösungen dürfen wir gespannt sein, dass sie bald kommen werden, ist dagegen gewiss.

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