Santander Group mit Problemen bei der Kapitalerhöhung

Freitag den 21.11.2008 - Abgelegt unter: Banken - Keine Kommentare »

Bislang hatte man die spanische Großbank Santander, die auch hier in Deutschland einige Niederlassungen betreibt und mit ihrer Tochtergesellschaft Santander Direkt Bank im Bereich Verbraucherkredite aktiv ist, nicht mit der Finanzkrise in einem Atemzug genannt. Dies ist jedoch nun auf einen Schlag anders geworden – die Banco Santander könnte mit ihrer geplanten Kapitalerhöhung scheitern.

Zu Beginn der vergangenen Woche hatte Santander eine vollmundige Ankündigung gemacht: Das Stammkapital sollte erhöht werden, und das gleich um 25 Prozent. Nicht gerade eine kleine Summe für eine Bank dieser Größenordnung. Zur Erhöhung des Stammkapitals sollten neue Aktien mit einem Wert von 7,2 Milliarden Euro an die Börse gebracht werden.

Nun kommt es jedoch alles anders als gedacht. Die Aktie der Banco Santander ist seit Beginn der Zeichnungsfrist auf nur fünf Euro je Anteilsschein gefallen. Investoren schütteln den Kopf und halten den Daumen nach unten. Das heißt, es kann sein, dass die Santander Bank auf den eigenen Papieren sitzenbleiben wird. Dies würde ein Fiasko für die spanische Bank bedeuten und die Hoffnung, dass es Hilfe gibt inmitten der Krise, würde sich in Luft auflösen.

Die Zeichnungsfrist, bzw. ihr Beginn schienen ein Signal auszulösen, denn seitdem ist die Aktie um inzwischen 37,5 Prozent gefallen. Es könnte sein, dass die spanische Großbank nun doch nicht auf die geplante Erhöhung ihres Kernkapitals kommt, die nach der Ausgabe der Papiere auf mehr als sieben Prozent gesteigert werden sollte.

Santander ist in Deutschland längst keine Unbekannte mehr. Die spanische Bank bietet in ihren deutschen Niederlassungen und auch im Internet immer wieder sehr gute Konditionen sowohl für Kredite – wie ein Blick in unseren Kreditvergleich zeigt –, aber auch etwa aufs Tagesgeld, wo die Santander Bank relativ weit vorne mitmischt.

Die neuen Wertpapiere sollen nun zu einem Preis von 4,50 Euro ausgegeben werden, was durchaus im Bereich des Möglichen sein wird für viele Kleinanleger. Bis dato ist Santander keine jener Banken, die eine Hilfe der Europäischen Union benötigen. Die Blessuren aus der Finanzkrise sollten vielmehr durch die Erhöhung des Kapitals aus eigener Kraft überwunden werden.

Keine Sorge muss man sich indes machen, dass Spaniens bekannteste Bank plötzlich die Tore schließt wie Islands drei Banken oder wie die Parex-Bank aus Lettland. Übrigens bietet Santander auch günstige Konsumentenkredite wie auch Baufinanzierungen an, ist also hierzulande wie in ihrem Mutterland Spanien sehr breit aufgestellt.

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