JC Flowers will gegen die Bundesregierung klagen, falls die HRE verstaatlicht wird

Donnerstag den 5.03.2009 - Abgelegt unter: Wirtschaft - 1 Kommentar »

Die Finanzwirtschaft unseres Landes scheint in diesen Tagen voller unendlicher Geschichten zu sein. Eine davon ist jene der Hypo Real Estate (HRE) und ihrem immer wieder drohenden Zusammenbruch. Staatliche Hilfen in Form von Krediten und Staatsgarantien konnten bis jetzt keinen wirklichen Erfolg bringen. Dann kam das Thema Enteignung ins Gespräch und es wurde ein so genanntes Rettungsübernahmegesetz verabschiedet. Dies brachte natürlich auch JC Flowers wieder auf den Plan und eine mögliche Klage seitens des HRE-Hauptinvestors gegen eine Verstaatlichung.

Denn Christopher Flowers droht nun inzwischen auch offen mit einer Klage gegen den Bund, falls die Enteignung kommt. „Unsere erste und mit Abstand bevorzugte Wahl ist es, das Ziel der Bundesregierung, eine Kontrollmehrheit zu erlangen, zu unterstützen. Wenn dies nicht gelingt, lassen Sie es mich so formulieren: Am Ende des Tages liegt unsere Verantwortung darin, die Interessen unserer Investoren wahrzunehmen. Können das auch rechtliche Schritte sein? Natürlich.“, sagte er in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ auf eine brisante Frage hin: „Würden Sie klagen, wenn man Sie aus der Hypo Real Estate drängt?“ Eine Option ist dies nur, klar, aber dass Christopher Flowers von dem HRE-Hauptinvestor JC Flowers die Plattform des Handelsblattes für diese Aussage wählt, macht eines klar: Der Investor wird nicht ohne Kampf den Platz räumen.

Dass es seit Mitte des vergangenen Monats keine Gespräche mehr mit der Bundesregierung gab, gibt dieser Aussage natürlich einen leicht seltsamen Beigeschmack. An Gesprächen sei man seitens JC Flowers „wirklich sehr interessiert“. So zumindest der Tenor von Christopher Flowers, einem studierten Mathematiker (Harvard-Abschluss in angewandter Mathematik) und seit neun Jahren als selbständiger Finanzinvestor auf der Suche nach Unternehmen in aller Welt, in welchen er sein Geld anlegen kann.

Anfang Februar sagte dann eben jener Christopher Flowers: „Es war und ist stets unser Bestreben, dass die HRE gemeinsam mit der deutschen Regierung die bestmögliche Lösung erarbeitet, um die Bank wieder in ruhigeres Fahrwasser zu führen und damit ihre Lebensfähigkeit zu sichern.“ Dies scheint so langsam im Sande zu versickern, falls die Bundesregierung sich nicht mit JC Flowers an einen Tisch setzt. Warum sie das nicht tut? Vielleicht sind gute Gründe dafür die überzogenen Vorstellungen seitens des US-Investors über den Preis der Anteile der Hypo Real Estate, die er als Hauptinvestor mit gut einem Viertel des Spezialisten für Immobilienfinanzierungen hält?

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