WestLB machte 2008 minimalen Gewinn – und das nur dank der Eigentümer-Garantien
Nachdem die WestLB das Jahr 2007 mit einem Verlust von 1.498 Millionen Euro vor Steuern abgeschlossen hatte, konnte das Jahr 2008 mit einem Gewinn vor Ebit (vor Steuern und Zinsen) in Höhe von 26 Millionen Euro beendet werden. Dies jedoch nur aufgrund von Garantien, die aus den Taschen der WestLB-Eigentümer kamen, sonst würden unter dem Strich Verluste stehen – möglicherweise sogar in Milliardenhöhe. Der Gewinn nach Steuern betrug so immerhin noch 18 Millionen Euro.
Die Zweckgesellschaft jedoch, welche die riskanten Wertpapiere der WestLB gekauft hat, holte die Landesbank aus dem Westen Deutschlands damit aus dem Abgrund. Und der Rettungsschirm hat funktioniert, wie man an den heute bekannt gegebenen Zahlen für das vergangene Jahr 2008 sehen kann. „In dem für Banken äußerst schwierigen Jahr hat sich die WestLB vergleichsweise gut geschlagen. Operativ haben wir Kurs gehalten, die Marktposition verbessert und das Kundengeschäft ausgebaut.“ sagte der Vorstandsvorsitzende der WestLB, Heinz Hilgert, dazu. Dennoch gibt er zugleich auch eines zu: „Die Bank ist noch nicht über den Berg, steht aber deutlich besser da als vor einem Jahr“.
Bereits vor einem Jahr habe man die Risikopapiere in die Zweckgesellschaft ausgelagert. Diese nur für die WestLB zuständige so genannte Bad Bank funktioniert dank der Bürgschaften der WestLB-Eigentümer in Höhe von fünf Milliarden Euro. Bislang habe man jedoch nur 280 Millionen Euro davon in Anspruch genommen, so Hilgerts Aussage zu dem Rettungsschirm.
Der Ausblick, den die WestLB nach der Bekanntgabe der Zahlen von 2008 gemacht hat, fiel sehr mager aus. Eine Prognose wird von der Landesbank nicht vorgenommen, wie bereits von der BayernLB bei der Vorstellung ihrer Zahlen am gestrigen Tage nicht. So kamen nur wenige Worte von der WestLB in Sachen Zukunft: „Die notwendige Stärkung des Kundengeschäfts erfolgt in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld. Insofern ist 2009 mit einer erhöhten Risikovorsorge zu rechnen. Zudem ist ein Ende der anhaltenden Finanzmarktkrise noch nicht absehbar. Die Entwicklung des operativen Geschäfts in den ersten beiden Monaten belegt aber, dass die WestLB auf dem richtigen Weg ist. Die Erträge liegen deutlich über Plan. Belastend wirken aber nach wie vor die Marktbewertungen von Staatspapieren. Von daher bleibt die WestLB für den weiteren Geschäftsverlauf vorsichtig.“
Inzwischen gibt es wohl auch Pläne, die WestLB in einem Auktionsverfahren an den Mann zu bringen. Dies birgt die gute Möglichkeit für die Eigentümer, die Landesbank abzuschieben, auf der anderen Seite jedoch das große Risiko, dass erstens wenig Geld reinkommt bei einer solchen Aktion und die Eigentümer auf das in die Zweckgesellschaft eingebrachte Geld für immer abschreiben müssen. Außerdem könnte so möglicherweise, zumindest in einem offenen Auktionsverfahren, jeder beliebige Investor mitbieten und die WestLB vielleicht ganz den Bach runtergehen.
Lassen wir uns überraschen, was hier noch passiert. Auf jeden Fall kommt endlich Bewegung in die Sache, was man von der BayernLB und der HSH Nordbank, den anderen beiden schwer angeschlagenen Landesbanken, nicht gerade sagen kann.