Abwrackprämie nun doch auch weiterhin in voller Höhe
Die Umweltprämie hatte sich in den letzten Wochen immer mehr zu einem Tauziehen um die besten Plätze beim Wahlkampf für die Bundestagswahlen entwickelt. Erst sollte es bei dem ursprünglich vereinbarten Topf von 1,5 Milliarden Euro bleiben, dann wurde ein Reservierungsverfahren eingeführt. Dieses startete am 30. März 2009 und wurde wiederum bemängelt, weil es nur auf dem Onlinewege durchführbar ist – und es gleich am ersten Tag zu Problemen mit dem Abrufen der Daten und dem Ausfüllen des Antrags auf Abwrackprämie kam. Sogar Daten sollen dabei laut Medienberichten vertauscht worden sein. Dann wurde das Thema ein wenig ruhiger, dafür sprangen die Zahlen für die Anträge auf die Gewährung der Abwrackprämie auf fast das Doppelte der ursprünglich maximal möglichen 600.000 Anträge an.
Die Diskussionen gingen also munter weiter, wie die Herren und Damen Politiker nun weiter verfahren sollten angesichts dieser Flut von Neuwagen-Käufern in unserem Land. Immerhin beflügelt die Abwrackprämie ja nicht nur die Automobilindustrie – wenngleich Mercedes Benz oder BMW nur in sehr geringem Umfang davon profitieren – sondern auch die Autobanken und sonstigen Kreditinstitute, welche über Sofortkredite und Autokredite die Finanzierungen eines Großteils der neu gekauften Wagen erst ermöglichen, gehören zu den direkten Profiteuren. Entsprechende Finanzierungsangebote finden interessierte Leser übrigens auch in unserem Kreditvergleich.
So kam es zu einem Übereinkommen innerhalb der Bundesregierung, den Fördertopf für die Abwrackprämie aufzustocken. Dies wurde von der Öffentlichkeit und vielen Experten sehr wohlwollend aufgenommen, auch der ADAC, Europas größter Automobilclub, und der ACE, der Auto Club Europa, waren vollauf begeistert. Dann begannen die nächsten „Gefechte“: Und was machen wir jetzt mit dem ganzen schönen Ding Abwrackprämie? Sollen wir sie nicht vielleicht auf die Hälfte kürzen?
Die Verunsicherung der willigen Neuwagenkäufer ist groß inzwischen. Eine Förderung von 1.250 Euro ist nun mal eine ganze andere, weitaus niedrigere Hausnummer als 2.500 Euro, die bisher an die förderungsfähigen Antragsteller bezahlt wurden. Also gingen die nächsten Randale los. Die einen wollten sie kürzen, die anderen die Abwrackprämie normal weiterlaufen lassen. Eine baldige Einigung wurde gefordert, von Verunsicherung der Autofahrer durch das Verhalten der Regierungsparteien CDU, SPD und CSU begleitet.
Nun aber scheint ein neuer Durchbruch geschafft zu sein. Statt nur bis Ende Mai, bis wohin die normale Summe für die Abwrackprämie nun gelten sollte, wird diese jetzt doch auch weiterhin in voller Höhe für die förderungsfähigen Anträge ausgezahlt. Darauf hat sich die Bundesregierung anscheinend jetzt endlich verständigt.
Bis Mittwoch soll nun der Beschluss auf dem Tisch sein, bis zu welcher Höhe der Fördertopf maximal aufgestockt wird oder bis zu welchem Monat die Förderung mittels der Abwrackprämie maximal läuft. Also keine Kürzung der Umweltprämie, zumindest wenn man den Worten des Landesgruppenchefs der CSU, Peter Ramsauer, und dem Vizekanzler und Kanzlerkandidat der SPD, Frank-Walter Steinmeier, glauben darf. Lassen wir uns also überraschen, was am Mittwoch dann für eine Nachricht zu verbreiten ist. In diesem Jahr der Bundestagswahlen scheint ja alles möglich zu sein.