Regeln für die Baufinanzierung
Banken und Bausparkassen versuchen es angehenden Bauherren immer leichter zu machen und locken deshalb mit Angeboten, die jedem Fachmann den Schweiß auf die Stirn treiben. Doch worauf sollte man bei einer Baufinanzierung achten und welche Regeln sollte man befolgen? Um Ihnen bei der Beantwortung dieser Frage zu helfen und mehr Überblick über die wichtigen Regeln bei der Baufinanzierung zu verschaffen, haben wir nachfolgend die wichtigsten Grundsätze zusammengestellt:
1. Kompletten Finanzierungsplan aufstellen
Nur mit Hilfe eines vollständigen Finanzierungsplanes, welcher bis zur endgültigen Tilgung der Finanzierung reicht, kann sich der Bauherr einen genauen Überblick darüber verschaffen, welche Kosten pro Monat auf ihn zukommen. Ein solcher Finanzierungsplan sollte auch alle Nebenkosten umfassen, da diese bei einer Baufinanzierung schnell 8 bis 12 Prozent des Immobilienpreises ausmachen können.
2. Möglichst viel Eigenkapital einsetzen
Je mehr Eigenkapital, desto niedriger die Finanzierungssumme und desto niedriger zum einen die monatliche Belastung oder die Laufzeit des Darlehens. Auch die Kreditzinsen sinken, je niedriger das Darlehen im Verhältnis zur Beleihungsgrenze der Immobilie ist.
3. Keine Finanzierung von 100 Prozent oder mehr des Immobilienpreises
Je höher das Darlehen, desto höher und erdrückender die monatliche Belastung und/oder die Laufzeit. Leider gehen immer mehr Banken dazu über, Kunden ohne Eigenkapital damit zu ködern, dass sie ihnen ein so hohes Darlehen anbieten, dass auch die gesamte Inneneinrichtung des Hauses auf Pump gekauft werden kann.
4. Darlehen absichern
Ist eine Restschuldversicherung bei normalen Privatkrediten nur für die Bank von Vorteil, sieht das bei einer Baufinanzierung schon ganz anders aus. Zahlungsverzüge zum Beispiel durch den Verlust des Arbeitsplatzes können hier schnell existenzbedrohend werden und bis zur Zwangsversteigerung der eigenen Immobilie führen. Daher lieber absichern.
5. In Niedrigzinsphasen möglichst lange Zinsbindung nutzen
Sind die Zinsen niedrig, sollte man sich diese für einen möglichst langen Zeitraum garantieren, indem man eine lange Zinsbindung vereinbart. Der Aufschlag für eine solche verlängerte Zinsbindung auf den Darlehenszins beträgt in der Regel nur um die 0,1 Prozent und wird durch die Zinsvorteile mehr als ausgeglichen.
6. Sondertilgungen vereinbaren
Die Möglichkeit, Sondertilgungen durchführen zu können, sollte sich jeder Bauherr offen halten. Bei bis zu fünf Prozent der Darlehenssumme sind solche Sondertilgungen in der Regel kostenlos und verteuern auch den Darlehenszins nicht.