Rückgang der gemeldeten Insolvenzen im ersten Quartal 2008
Das erste Quartal 2008 brachte im Hinblick auf die Anzahl der gemeldeten Insolvenzen erstaunliche Ergebnisse: die Amtsgerichte registrierten nur 38.281 Insolvenzen in Deutschland, das sind 13,1 Prozent weniger als im letzten Jahr.
Ein Vergleich mit dem Vorjahr ist allerdings nur bedingt möglich, da im Bundesland Nordrhein-Westfalen die Insolvenzfälle 2007 nicht periodengerecht gemeldet wurden.
Sowohl Firmeninsolvenzen als auch Privatinsolvenzen gab es Anfang 2008 weniger als noch im letzten Frühjahr. Die Firmenpleiten liegen bei 7.147 Fällen, ein Rückgang von 12,6 Prozent. Privatinsolvenzen dagegen gab es 31.134, ebenfalls ein klares Minus von 13,2 Prozent.
Die offenen Forderungen der Gläubiger des ersten Quartals 2008 schätzen die Gerichte auf 7,3 Milliarden Euro gegenüber 8,3 Milliarden Euro des Frühjahrs 2007. Alle Vergleiche entstanden natürlich ohne Berücksichtigung der Zahlen des letzten Jahres aus Nordrhein-Westfalen.
Seit 2004 gehen die Firmeninsolvenzen zurück, im vergangenen Jahr schrumpften die Insolvenzanmeldungen auf knapp 15 Prozent.
Ganz anders sieht das zurzeit in den USA aus. Im Vergleich zum letzten Jahr mussten 50 Prozent mehr amerikanische Unternehmen Insolvenz anmelden und auch im privaten Sektor sieht es nicht besser aus, wie wir bereits im Januar 2008 unter „Pfändungen und Zwangsvollstreckungen in den USA“ berichteten.
Schuld daran hat die schlechte US-Konjunktur. Hohe Lebensmittelpreise, eine extreme Zurückhaltung der Banken bei der Deckung des Bedarfes für die Finanzierung von Firmen und enorme Ölpreise zwingen viele Unternehmen in den Vereinigten Staaten in die Knie.