Welche Negativmerkmale speichert die SCHUFA über Verbraucher?

Zum Thema SCHUFA, dem Scoring und der Bonität haben wir ja bereits eigene Finanzratgeber veröffentlicht. Nicht minder interessant ist für viele Verbraucher allerdings die Frage, welche Negativmerkmale die SCHUFA überhaupt kennt bzw. in ihrem System speichert. Bei rund 64 Millionen Personen, die im Datenbestand der SCHUFA gespeichert sind, und aktuell mehr als 82 Millionen Auskünfte pro Jahr an Vertragspartner sowie über eine Million Eigenauskünfte an interessierte Verbraucher ist der Überblick sowohl über die möglichen Negativmerkmale als auch die Gründe, die zum Eintrag eines solchen Merkmals in die Datenbank führen, für viele von Interesse.

Aus diesem Grund stellen wir Ihnen nachfolgend die derzeit von der SCHUFA verwendeten Negativmerkmale, die auf die nicht vereinbarungsgemäße Abwicklung von Verträgen und Produkten hindeuten, vor:

Abkürzung des
Negativmerkmales
Beschreibung des Negativmerkmales
CE Auflösung eines Kreditkartenvertrages und Einzug der Kreditkarte wegen missbräuchlicher Nutzung durch den Karteninhaber
EV Abgabe einer Eidesstattlichen Versicherung
FP Fruchtlose (erfolglose) Pfändung. Die Forderung des Gläubigers ist also auch nach erfolgter Pfändung noch nicht befriedigt
GK Auflösung eines Girokontovertrages wegen missbräuchlicher Nutzung durch den Kontoinhaber
HB Haftbefehl nach § 901 ZPO gegen den Verbraucher, in dessen Rahmen die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung erzwungen werden sol
KU Kündigung eines Kredites wegen nicht vereinbarungsgemäßer Rückzahlung
LP Lohnpfändung aufgrund einer gerichtlichen Verfügung
LZ Lohnpfändung aufgrund der Abtretung im Rahmen eines Kreditvertrages oder eines anderen Schuldverhältnisses
MB Mahnbescheid beantragt
PR Wechselprotest
RU Trotz erfolgter Zwangsmassnahmen (Pfändung, Zwangsvollstreckung) bestehender Forderungsrückstand
RS „Geplatzter“ Scheck, wenn dieser mangels Deckung zurückgeht
SM Missbrauch einer Scheckkarte durch den Inhaber
SU Ergangener Suchauftrag nach einem Schuldner wegen hinterlassener Schulden
UF Forderung, die uneinbringlich ausgeklagt wurde
VB Ergangener gerichtlicher Vollstreckungsbescheid
ZW Zwangsvollstreckung in das Privatvermögen des Schuldners bei Ergehen eines gerichtlichen oder notariellen Titels

Quelle: Schufa.de

Dabei werden der SCHUFA durch die angeschlossenen Vertragspartner unter anderem folgende nicht vereinbarungsgemäße Geschäftsvorfälle von Verbrauchern mitgeteilt, die zum Eintrag eines entsprechenden Negativmerkmales führen:

  • Auflösung eines Kreditvertrages mit fester Ratenvereinbarung, wenn der Kunde mindestens mit zwei vollen Raten in Verzug ist
  • Auflösung eines Kreditvertrages ohne feste Ratenvereinbarung, wenn der Kunde mindestens zweimal erfolglos schriftlich zur Zahlung aufgefordert wurde
  • Kündigung eines Kontos, wenn dieses durch den Inhaber entgegen der Geschäftsbedingungen der Bank genutzt wurde
  • Haftbefehl nach § 901 ZPO gegen den Verbraucher vorliegt, in dessen Rahmen die Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung erzwungen werden soll
  • Auflösung eines Kreditkartenvertrages aufgrund nicht vereinbarungsgemäßer bzw. missbräuchlicher Kartennutzung durch den Inhaber der Kreditkarte
  • „Geplatzte“ Schecks, wenn diese mangels Deckung zurückgehen
  • Erlassung eines Mahnbescheides, wenn die ihm zugrunde liegende Forderung unbestitten ist
  • Erlassung eines gerichtlichen Vollstreckungsbescheides
  • Zwangsvollstreckung in das Privatvermögen des Schuldners bei Ergehen eines gerichtlichen oder notariellen Titels
  • Lohnpfändung aufgrund einer gerichtlichen Verfügung
  • Erfolglose Pfändung

Weist die SCHUFA-Auskunft eines Verbrauchers eines oder mehrere der oben genannten Negativmerkmale auf, wird es für diesen schwer, einen gewöhnlichen Kredit zu bekommen. Oftmals greifen Verbraucher daher aus Geldnot auf die Angebote dubioser Vermittler für einen so genannten Kredit ohne Schufa zurück. Daher haben wir auf unserer Seite zum Thema Kreditvermittler einen Ratgeber online gestellt, der darüber informiert, wie man auch als Laie seriöse Angebote erkennen und von unseriösen Offerten unterscheiden kann.