2.3. Passivhaus – Heizung

Laut den Passivhaus-Qualitätsstandards darf der Heizwärmebedarf maximal 15 kWh pro Quadratmeter im Jahr betragen. Die außerordentlich gute Dämmung macht den Einbau einer klassischen Heizung überflüssig. Die lückenlose Gebäudehülle hält die Raumtemperatur im Winter wie im Sommer konstant. Dennoch kann es einen Heizbedarf geben für die Erwärmung der Wohnräume oder für die Warmwassererzeugung im Haushalt.

Wenn ein zusätzlicher Energiebedarf beispielsweise durch einen Swimmingpool, eine Sauna oder ein Gewächshaus besteht, dann ist es empfehlenswert, sich nach integrierten Gesamtlösungen zu erkundigen. Vor allem bei Neubauten lassen sich dadurch in vielen Fällen weitere Einspareffekte erreichen.

Die zusätzliche Beheizung der Wohnräume kann mit verschiedenen Heizungsarten geschehen. Welche die Passende ist, hängt von den Anforderungen im Einzelfall ab. Eine Möglichkeit ist eine Zuluftheizung, die bei kühlen Außentemperaturen einspringt und die Frischluft anwärmt, bevor sie in die Räume geleitet wird. Dies kann auch mit Flüssiggas geschehen. Es kann auch eine Kleinstwärmepumpe installiert werden, die der Abluft nach dem erfolgten Wärmetausch in der Komfortlüftungsanlage noch einmal den letzten Rest Wärme entzieht und an einen Wärmespeicher abgibt.

Es gibt ferner Kompaktaggregate, die alle Funktionen vereinen. In ihnen sind die Lüftungsanlage, der Wärmespeicher, die Wärmepumpe, das Heizregister und der Warmwasserspeicher integriert. Mit den Kompaktaggregaten kann einerseits ein zusätzlicher Heizbedarf gedeckt werden, andererseits das tägliche Warmwasser erzeugt werden. Der jährliche Verbrauch liegt bei 1000 bis 2200 kWh. Sie lassen sich ohne großen Installationsaufwand direkt an das Stromnetz anschließen.

In der Mehrzahl der Fälle entsteht der zusätzliche Heizbedarf beim Passivhaus durch die Warmwassererzeugung. Hier kann grundsätzlich jede Energiequelle verwendet werden. Öl- oder Gas-Brennwertkessel, Fernwärme, Pelletheizung und Solarkollektoren. Öl, Gas und Fernwärme benötigen zusätzliche Anschlüsse, während Pelletheizung und Solarkollektoren diesbezüglich keine Kosten verursachen. Ein Blockheizkraftwerk ist ebenfalls eine Option, allerdings müssen hier mindestens 5 bis 10 Passivhäuser an ein Blockheizkraftwerk angeschlossen werden.

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